Zwischenüberschriften sind später von mir kursiv eingefügtLieber Fabian,
Ich berichte, wie ich den Zweiten Weltkrieg erlebt habe, weil diese Erfahrungen sicher meinen „Pazifismus“ wesentlich bestimmt haben.
Wie ein Zwölfjähriger den Beginn des 2. Weltkriegs erlebt hatIch war im Jahr 1939, als der Krieg ausbrach, zwölf Jahre alt.
Ich erinnere mich noch, dass ich damals erregt, ja auch in einer gewisser Weise begeistert war, weil ein „Krieg“ natürlich für einen Zwölfjährigen etwas ganz Neues war und alle Welt an dieser Erregung teilhatte, obwohl es 1939 bei weitem keinen solchen Begeisterungssturm gab wie 1914, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Ich sagte mir aber auch, dass ich mich eigentlich nicht begeistern dürfe, denn „Krieg“ sei doch etwas Schreckliches. Aber das war Theorie ohne Erfahrung.
Großartige Siege am AnfangDann kamen die ersten Kriegsjahre, in denen die Deutschen auf allen „Schlacht“feldern siegten. Über das Wort Schlachtfeld lohnt es sich nachzudenken. Man kann den Krieg durchaus mit einem Schlachthaus für Menschen vergleichen. Aber Siegen ist nun einmal schön. Und es hat gewiss wenig Menschen in Deutschland gegeben, die nüchtern genug waren, schon in den Jahren des Sieges nicht nur am sogenannten Endsieg zu zweifeln, sondern vor allem das Verbrechen inmitten dieser Siege zu erkennen, denn es handelte sich ja um Angriffskriege, die Hitler vom Zaun gebrochen hatte. Wir alle sind ans Radio gelaufen, wenn neue Sonder- und Siegesmeldungen durch die gleichen aufrüttelnden Klänge angemeldet wurden. Ich habe nach dem Krieg viele Briefe lesen können, die meine Mutter, Deine Urgroßmutter, in dieser Zeit geschrieben hat. Obwohl sie alles andere als eine Anhängerin Hitlers war (ich erinnere mich, dass sie einmal sagte, wahrscheinlich lang vor dem Krieg: „Hitler, das ist der Teufel“), schrieb sie einmal während des Frankreichfeldzugs 1940 etwas von unseren tapferen Soldaten und großartigen Siegen oder so ähnlich.
Keine Nachrichten vom ältesten Bruder Gerhard in RusslandDann kamen die ersten Todesanzeigen von jungen Männern aus unserer Verwandtschaft, die gefallen waren, und meine Mutter äußerte sich schon sehr traurig und pessimistisch, dass es wohl für unsere Familie noch am schlimmsten käme. Mein ältester Bruder Gerhard, Jahrgang 1920, Medizinstudent, war bei Ausbruch des Krieges 19 Jahre alt. Er ist sicher bald eingezogen worden. Ich glaube nicht, dass er vom ersten Tag an beim Feldzug gegen Russland, der 1941 begonnen wurde, dabei war. Aber ich erinnere mich, dass im Spätjahr 1942 keine Nachrichten mehr von Gerhard aus Russland kamen. Da war es schon mit den ersten großen Siegen und Kesselschlachten vorbei, bei denen Zehntausende oder gar Hunderttausende von Russen eingekesselt wurden und in Gefangenschaft gerieten. Die Deutschen waren im Winter 1941 vor Moskau stecken geblieben. Jetzt gab es Leute, die an Napoleons Desaster erinnerten, als er 1812 am russischen Winter scheiterte.
Wie ein Verwandter von uns den Krieg erlebt und beschreibtHier mache ich einen Einschub und berichte, was ein verwandter Vetter von uns, Martin Dierlamm aus Altburg bei Calw, Pfarrerssohn, an einen Kreis von Mitstudenten in Tübingen geschrieben hat. Er war sehr begabt, schrieb Gedichte und hatte schon früh Todesahnungen, wie das folgende Gedicht zeigt. Er hat auch äußerst realistisch und ehrlich über die Kämpfe in Russland berichtet, bei denen er schließlich als Offizier gefallen ist. Seine Sicht der Dinge ist typisch für viele in seiner Generation, auch aus den christlichen Familien. Er kämpft (und stirbt den Heldentod) fürs Vaterland und sieht das Ganze als eine Art Gottesdienst an. Er hat keinerlei Skrupel und Zweifel, dass dieser Krieg richtig ist und der „Feind“ vernichtet werden muss. Sein Gedicht hat die Form eines Gebetes („Mit Gott“ stand auf vielen Koppelschlössern des Ersten und Zweiten Weltkriegs):
Ein Gedicht von Martin Dierlamm, das die Ahnung seines frühen Todes enthältSei du
Tag und Geleit:
Die Todnacht harrt mein schon.
Ich zittre vor dem Streit
Mit seiner Furcht und Drohn.
Sei du mir nahe, Herr,
damit der kühnste Mut,
der männlichste Begehr
voll Demut in dir ruht.
Ich bin im Kampf verbissen,
verschworen dem Befehl.
Mach du dein großes Wissen
in meinem Herzen hell!
Nimm du mein kleines Herze
In deine große Hand.
Es glüht wie eine Kerze
Fürs heilge Vaterland.
Umspanne du mein Haus,
das in der Heimat steht,
und mich Soldat da drauß,
dass keins vom andern geht.
Brich über mein Verderben
Wie Sonnenschein herein,
dann wird mein junges Sterben
wie junger Aufgang sein.
Herr kläre mir den Blick,
mach mich in Reinheit fest!
Das dunkelste Geschick
Sei mir das hellste Fest!
Martin Dierlamm in den ersten Kriegsjahren.
Den Abfassungstermin dieses Gedichts konnte ich nicht mehr feststellen.
Aus den „Strahlenbriefen“, Korrespondenz der Tübinger Nicaren im Zweiten Weltkrieg
Die Wirklichkeit des Krieges in RusslandMartin Dierlamm am 9. September 1941:
Das Erlebnis der Führungskunst, das Geheimnis des Sieges...„Es ist nicht leicht, sich ein Bild vom russischen Feldzug zu machen. Wir liegen seit nahezu vier Wochen fast am selben Fleck und haben es ruhig. Zunächst vorne am Dnjepr als Sicherung und dann als Ablösung durch das ungarische Schnellkorps etwas weiter zurück in vollkommener Ruhe. Während sie sich daheim unser Dasein unter Kannibalen vorzustellen versuchen, freuen wir uns an täglichen kleinen Gesellschaften mit Kuchen und Kaffee, baden und veranstalten Schützenfeste. Aber dann wird es plötzlich wieder losgehen, und es werden wieder Wochen ununterbrochener Kämpfe und Anstrengungen kommen. Es wechseln also auch in Russland durchaus erträgliche Zeiten mit den Strapazen, wenigstens bei uns in der Ukraine. ...
Und zwar ist es hier vor allem das Erlebnis der Führungskunst, die das Geheimnis unserer Erfolge ist. Vorstoßen in nach europäischen Begriffen endlose Räume und dennoch getragen sein können von dem großen Vertrauen: Jeder Kilometer ins scheinbar Unendliche ist von der Führung gewollt. Und nur als Soldat an der Front empfindet man das Nichtselbstverständliche der Siege in seiner ganzen Größe. Der Volksgenosse daheim wartet auf den täglich erfolgreichen Wehrmachtsbericht, in Ruhe und Gewissheit, so wie das tägliche Aufstehen selbstverständlich ist. Wir vorne erleben das Risiko in seiner ganzen Spannung mit, die vielen ‚Zufälligkeiten’, die zum Siege führen oder ihn verscherzen lassen. Wir kennen das Dennochsiegen und den Erfolg ‚trotz allem’ . Und das lässt das Geleistete viel größer erscheinen...
KameradschaftAm 11. 7. war unser Bataillon eingeschlossen. Die Leibstandarte Adolf Hitler kam uns zu Hilfe...Es waren anstrengende Tage mit schlaflosen Nächten – die Russen griffen auch in der Nacht an -, aber doch voll prächtiger Kameradschaft, besonders auch mit der Leibstandarte. Jeder war auf den anderen angewiesen. Mein Zug schoss 6 Panzerkampfwagen ab. Hier lernten wir das Grausame an diesem Krieg ertragen, das immerhin ein Neues für uns war. Und wir lernten, mit den entsprechenden Mitteln darauf zu antworten, den Mitteln der radikalen Vernichtung. Man wird das daheim nie recht begreifen können, weil ein eigenes Erleben voraus gegangen sein muss...“
(Aus Strahlenbriefe 1941 S. 134 u. 135)
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Ein ehrlicher und zugleich entsetzlicher BerichtMartin Dierlamm berichtet am 25. März 1943 von der Schlacht um Orel:“
„ Wir sind eigentlich nur kurz im Brennpunkt der Kämpfe eingesetzt gewesen. Aber ein paar Tage haben genügt, um unser Bataillon zu einem Häuflein zu machen. So bitter die Verluste gewesen sind, so ungebrochen und hart sind wir daraus hervorgegangen. Der Geist der Männer war nie zuversichtlicher, unverwüstlicher und unbeugsamer als nach dieser Zerreißprobe der Panzer und Kanonen. Sie sind gestanden, und wenn sie oft nicht mehr ganz beim Bewusstsein waren vor Übermüdung und Überbeanspruchung, so sind sie im Dämmerzustand gestanden, an das M.G. angeklammert und ließen die Garben hinausfetzen. Sie haben keinen Meter Boden preisgegeben, und rechts lagen vier oder fünf zerfetzte oder verschüttete Kameraden und links keuchte ein Verwundeter. Wir waren in jenem Zustand, wo jedes Gefühl erstarrt, alle Angst ausgeschaltet ist, wo man abgestumpft und unempfindlich gegen Gefahr und Schmerz ausharrt, bis man weggefegt oder verschont wird. Und schon in der Stunde der Ablösung, beim Sammeln in der nächsten Mulde ist ein Lied da, aus dem dieses Jauchzen bricht, das die wenigen Kameraden nach der Schlacht im Bewusstsein der Bewahrung zusammenbindet: Man hat die Probe wieder einmal bestanden! Stärker und kühner wird einen die neue Stunde finden.
Mitte Februar machte unser Bataillon ein Stoßtruppunternehmen, an dem ich mit meiner Kompanie maßgeblich beteiligt war. Wir rollten etliche Kilometer des russischen Grabens auf. Das ist die Seite des Krieges, die einem Spaß macht und bei der die alten Kradschützentugenden sich mehr zeigen können. Der Rundfunk hat ziemlich viel darüber gebracht. Jetzt liegen wir in einem augenblicklich sehr ruhigen Abschnitt und kämpfen gegen Wasser und Schlamm.“
(Aus: Die Strahlenbriefe Seite 77-78)
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Die Wirklichkeit an der "Heimatfront": Die Trauer meiner Mutter um ihren erstgeborenen Sohn Solche Briefe, lieber Fabian, gab es von meinem Bruder Gerhard nicht. Da waren höchstens einige „Feldpostkarten“ da mit wenigen darauf gekritzelten Sätzen.
Und als die ausblieben, fing die große Not für unsere Familie an. Meine Mutter wartete von Tag zu Tag auf Post von ihrem ältesten Sohn – vergeblich. Von Tag zu Tag wuchs die Angst, dass er gefallen war, und dass statt einer Feldpostkarte die Todesnachricht eintreffen werde, oder dass er einfach „vermisst“ war und gar nichts mehr von ihm kam.
Meine Mutter brach jetzt immer wieder in Tränen aus und ihr langgezogenes Weinen schreckte mich oft auf, wenn ich meine Schularbeiten machte oder sonst wie im Hause beschäftigt war. Das ist vielleicht meine schmerzhafteste Erinnerung an den Krieg, so viel Schlimmeres auch später noch folgte. Nach meiner Erinnerung kam dann im Februar 1943 die Todesnachricht. Er sei gefallen bei Rschew. Ein Parteimann in Uniform hat wohl meiner Mutter die Nachricht überbracht. Ich habe nur eine dunkle Erinnerung, wie sie meinem heimkehrenden Vater mitteilte, dass Gerhard gefallen sei.
Mein Bruder Helmut, Soldat im schönen Land ItalienMein zweiter Bruder, Helmut, Jahrgang 1925 war sehr musikalisch, heiter veranlagt, kontaktfähig. Als Kinder haben wir oft gestritten, später wurden wir gute Freunde. Er hat wohl 1943 das sogenannte Notabitur gemacht und war dann auch eingezogen worden. Im Juli 1943 waren Amerikaner und Engländer in Sizilien gelandet und fingen an, das mit Deutschland verbündete Italien zu erobern. Helmut wurde Soldat im schönen Land Italien und ich erinnere mich noch gut, wie er davon schwärmte. Es war nach meiner Erinnerung die große Schlacht bei Monte Cassino (Januar bis Mai 1944), in der er leicht verwundet wurde. Seine Fleischwunde durfte er in Dinkelsbühl ausheilen. Ich habe lebhafte, freundliche Erinnerungen an diese Zeit. Er hatte seine Geige wieder und war oft auf der Orgel zu finden.
Die Sorge um Elfriede, die kranke SchwesterUnserer einzigen Schwester Elfriede, Jahrgang 1922, ging es dagegen nicht gut. Sie war an Schizophrenie erkrankt, konnte nirgends dauerhaft arbeiten, war in ärztlicher Behandlung, im Sanatorium in Oberursel bei Frankfurt. Es war der Tod von Gerhard und die Krankheit von Elfriede, die unser Familienleben in den letzten Kriegsjahren außer der Angst, wie das alles noch ausgehen werde, besonders belastete.
Ich selbst, Jahrgang 1927Ich selbst, Jahrgang 1927, war der Jüngste in der Familie, habe nach meiner Erinnerung eigentlich nur sechs Jahre lang die Karls-Oberschule in Heilbronn besucht, wurde ab 1943 auch in die Kriegswirren hineingezogen, wurde als Luftwaffen- oder Flakhelfer (Flak = Flugzeugabwehrkanonen) notdürftig am Scheinwerfer oder auf dem Wartberg am Telefon ausgebildet und kam im Herbst 1944 zur Flak nach Kornwestheim.
Angriff und Gegenangriff - das Gesetz der Vergeltung - und die FolgenDamals begann der letzte Akt unserer Familientragödie.
Die größenwahnsinnige und verbrecherische Politik von Adolf Hitler und seiner Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP, verächtlich NAZI genannt) musste den Widerstand der bedrohten und angegriffenen anderen Völker hervorrufen. Es musste so kommen, wie es im Lauf der Jahrtausende immer wieder geschehen ist. Die vom Tyrannen bedrohten Völker und Nationen griffen zu den Waffen und versuchten den Angriff mit aller Kraft abzuwehren. Im Zweiten Weltkrieg ist das den Alliierten (den Völkern, die sich gegen Hitler verbündet haben) auch gelungen. Dem von Hitler ausgerufenen totalen Krieg folgte die totale Niederlage und die Zerschmetterung Deutschlands. Mit dem angeblich tausendjährigen Dritten Reich war es schon nach zwölf Jahren vorbei. Aber um welchen Preis! Es gab im zweiten Weltkrieg etwa 55 Millionen Tote. Und Deine Urgroßeltern mit drei von ihren vier Kindern waren auch unter den Toten.
Die Völkerschlacht von LeipzigIch habe in diesen Tagen einen Text ausfindig gemacht, der 1812 von Ernst Moritz Arndt gedichtet wurde. Da hieß der Tyrann Napoleon und die Angreifer waren die Franzosen, gegen die sich vor allem Preußen, Österreicher, Russen und Schweden verbündeten. Wenn man diesen Gedicht liest, kann man verstehen, mit welcher Begeisterung, Wut und Kraft sich die Völker in der Völkerschlacht von Leipzig im Oktober 1813 auf die Truppen Napoleons stürzten und ihm in diesem Befreiungskrieg eine entscheidende Niederlage beibrachten:
und wie Ernst Moritz Arndt Gott in diesem Krieg auf seiner Seite wusste1.
Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
dem Mann in seine Rechte,
drum gab er ihm den kühnen Mut,
den Zorn der freien Rede,
dass er bestände bis aufs Blut,
bis in den Tod die Fehde.
2.
So wollen wir, was Gott gewollt,
mit rechten Treuen halten,
und nimmer im Tyrannensold
die Menschenschädel spalten;
doch wer für Tand und Schande ficht,
den hauen wir in Scherben,
der soll in deutschen Landen nicht
mit deutschen Männern erben.
3.
O Deutschland, heil’ges Vaterland!
O deutsche Lieb’ und Treue!
Du hohes Land, du schönes Land!
Dir schwören wir aufs neue:
Dem Buben und dem Knecht die Acht!
Der fütt’re Krähn und Raben.
So ziehn wir aus zur Hermannsschlacht
Und wollen Rache haben.
4.
Lasst brausen, was nur brausen kann,
in hellen, lichten Flammen!
Ihr Deutsche alle, Mann für Mann,
zum heilgen Krieg zusammen,
und hebt die Herzen himmelan
und himmelan die Hände
und rufet alle , Mann für Mann:
„Die Knechtschaft hat ein Ende!“
5.
Lasst klingen, was nur klingen kann,
die Trommeln und die Flöten!
Wir wollen heute Mann für Mann
Mit Blut das Eisen röten,
mit Henkersblut, Franzosenblut –
o süßer Tag der Rache !
Das klinget allen Deutschen gut,
das ist die große Sache!
6.
Lasst wehen, was nur wehen kann,
Standarten wehn und Fahnen!
Wir wollen heut’ uns Mann für Mann
Zum Heldentode mahnen.
Auf, fliege, stolzes Siegspanier,
voran den kühnen Reihen!
Wir siegen oder sterben hier
Den süßen Tod der Freien.
[ Von E..M. Arndt gibt es übrigens auch die bekannten Lieder in unserem Evangelischen Gesangbuch, das Abendmahlslied „Kommt her, ihr seid geladen, der Heiland rufet euch“ (213) und das Glaubenslied „Ich weiß, woran ich glaube, ich weiß, was fest besteht...“ (357) aber auch radikal antisemitische Äußerungen]
Es ist im neuen Gewand immer das Gleiche: religiöse (oder säkulare) Rechtfertigung des gerechten Krieges Lieber Fabian, vergleiche mal diese Verse mit den Kriegsberichten von Martin Dierlamm genau 130 Jahre später! Es ist derselbe Geist, dieselbe Todesbereitschaft, derselbe Feindeshass, dieselbe fromme Gesinnung („mit Gott!“), aber wie viel schrecklicher erscheint die Wirklichkeit im Zweiten Weltkrieg!
Die Gestalt des Krieges wandelt sich - das Morden bleibt gleich - und das Leid der ÜberlebendenNeu ist im Zweiten Weltkrieg vor allem der Luftkrieg über der sogenannten „Heimatfront“ . Der Krieg wurde durch Bomben in die Heimat der Soldaten getragen, die draußen im Feindesland kämpften. Auch mit dem Luftkrieg im großen Stil hatte Hitler angefangen. Ich habe noch seinen Spruch von der tausendfachen Vergeltung in den Ohren: „Eine Bombe auf Westdeutschland, tausend Bomben auf England.“ Nach dem Sieg über Frankreich wollte er Großbritannien erobern, oder durch den Luftkrieg in die Knie zwingen. Aber es kam anders. Eine deutsche Stadt nach der anderen wurde durch alliierte Bomber in Schutt und Asche gelegt.
Familie Dierlamm im Krieg. Tod meiner GroßmutterZurück zu unserer Familie.
Am Abend des 10. September 1944 starb mein Großmutter mütterlicherseits, Deine Ur-Ur-Großmutter. Am gleichen 10. September 1944 war bei Tag ein Luftangriff mit etwa 100 Flugzeugen. Ich stand vor dem Haus und sah noch, wie die ersten Bomben ausgeklinkt wurden; sie sorgten dafür, dass ich blitzschnell im tiefen Keller verschwand. Die Bomben trafen aber vor allem den Vorort Heilbronn-Böckingen, wo damals mein Vater Lehrer war. Ich habe dann mit Schülern und Schülerinnen aus unserer Schule an der Beseitigung von Trümmern gearbeitet (an die Schülerinnen erinnert sich ein Siebzehnjähriger besonders gern.) Wie viel Menschen damals umgekommen sind, weiß ich nicht.
Ich habe mich bei Google versichert, dass der Luftangriff und der Tod meiner Großmutter, die bei uns in der Nordbergstraße hinter dem Stadttheater wohnte (weit entfernt von Böckingen) tatsächlich am gleichen Tag erfolgte. Sie war altersschwach. Die Schrecken des 4. Dezember 1944 sind ihr erspart geblieben.
Als Flakhelfer in KornwestheimIch wurde in diesem Herbst 1944 zum ersten Mal als Flakhelfer eingezogen. Es wird wohl im Oktober gewesen sein. Wir sollten in Kornwestheim den dortigen Güterbahnhof vor Luftangriffen schützen. Ich war kein Kanonier an den 3,7 Flakgeschützen, kleineren russischen Beutekanonen, sondern bediente das Telefon im Unterstand. Einmal wurden wir bei Nacht angegriffen. Bomben schlugen in unserer Stellung ein. Ich weiß noch, dass ich keine übermäßige Angst hatte und die Bemerkung machte, es könne sein, das wir jetzt sterben müssten. So habe ich es jedenfalls in Erinnerung.
Meine Mutter besucht mich an meinem GeburtstagAm 18. November 1944 war mein 17. Geburtstag, Meine Mutter besuchte mich. Ich erinnere mich, dass wir gemeinsam auf einer Bank saßen.
Die Reise meiner Mutter von Heilbronn nach KornwestheimDie Reise mit der Bahn von Heilbronn nach Kornwestheim und zurück war abenteuerlich. Sie hat darüber in einem Brief vom 19. November 1944, berichtet, den ich eben noch einmal gelesen habe. Schon bei der Hinfahrt nach Kornwestheim wurde der Zug aus einem Flugzeug mit Bordwaffen beschossen: „Es gab eine unbeschreibliche Aufregung, die Leute waren z.T. völlig kopflos, stürzten durchs Fenster ins Freie und rannten dann im Gelände, das kaum Deckung bot, in großer Aufregung hin und her. Ich legte mich im Wagen einfach auf den Boden, so gut wie möglich Deckung suchend. Die Lokomotive erhielt Treffer, wurde repariert, ausgewechselt. In Lauffen gab es einen zweiten Angriff. ...etwa um halb fünf Uhr war ich dann auch bei Werner...die Freude Werners, dass ich kam, ließ mich die Gefahr der Reise vergessen."
Die Rückreise nach Heilbronn"Die Rückreise, die 18.27h beginnen sollte, begann mit zwei Stunden Verspätung. Bis auf die Knochen durchkältet, war man unendlich froh, als man im ungeheizten Zug saß. In Bietigheim gab es wieder zwei Stunden Aufenthalt." Es war ausgemacht, dass mein Vater (Jon) meine Mutter am Hauptbahnhof Heilbronn abholen sollte.
Mitten in der Nacht"In Heilbronn nach 1 Uhr nachts dickster Nebel, Jon nicht am Bahnhof, glücklicherweise, denn ich kam ja mit 5 Stunden Verspätung an, er blieb um Elfriedes willen daheim, die sich offenbar fürchtete, allein zu bleiben. Auf dem Heimweg begegnet sie in der totalen Finsternis zwei Männern. Einer redet sie in schlechtem Deutsch an und fragt sie nach einer Straße. Den ganzen Tag hatte ich keine Angst gehabt, aber die zwei, ich weiß ja nicht, ob sie Böses im Schilde führten, waren mir derart unheimlich, dass ich das letzte Stück meines Weges, das ich allein machen musste, rannte, immer in der Angst, sie kämen hinterdrein....Lange Zeit ging das letzte Erlebnis mit mir, auch jetzt noch fühle ich ein Grauen, wenn ich daran denke."
Das schreibt meine Mutter vierzehn Tage vor ihrem Tod. Es ist der letzte Brief, den ich von ihr habe.
Der Luftangriff der Allierten auf Heilbronn am 4. Dezember 1944Über Sonntag, 3. Dezember 1944, bekam ich einen Tag Urlaub. Am Sonntagabend fuhr ich zurück nach Kornwestheim. Die meisten Menschen in Heilbronn verbrachten die Nächte seit Wochen in den Kellern. Denn immer wieder hatte ein einzelnes Flugzeug ohne Vorwarnung durch Fliegeralarm eine schwere Luftmine über der Stadt abgeworfen und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt.
Am 4. Dezember 1944 erfolgte dann der lang erwartete Großangriff auf Heilbronn, den wir von Kornwestheim aus beobachteten. In der Ferne der Feuerschein der brennenden Stadt, über uns das Dröhnen der Bombenflugzeuge, von denen eines in Brand geraten war. Ich denke an die sterbenden Menschen in der Stadt, auch in den Flugzeugen.
Nach dem Angriff. Die Suche nach Eltern und SchwesterIch glaube, es war am Donnerstag, 7. November, als ich Urlaub bekam, um nach dem Schicksal meiner Familie in Heilbronn zu forschen. Es handelte sich um Vater, Mutter und Schwester, Helmut war an der Front in Italien. Im Zug nach Heilbronn gab es natürlich kein anderes Thema als den Angriff am vorangegangenen Montag. Von vielen Toten war die Rede. Mir wurde zum ersten Mal richtig bewusst, dass auch meine Angehörigen tot sein könnten. Ich war ganz benommen. Ich übernachtete bei einem Freund in Böckingen. Ich weiß nicht mehr, wo ich ihn traf.
Am anderen Morgen, Freitag, 8. Dezember ging ich durch die Trümmer der Stadt Heilbronn zur Nordbergstraße. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich viele Tote. In der Hauptstraße vom Bahnhof ins Stadtinnere lagen sie schon in Reihen nebeneinander zum Abholen im Massengrab. Später lagen an vielen Stellen noch die Leichen durcheinander, manche schwarz verkohlt. Die Nordbergstraße war nur noch ein Trümmerhaufen. Alle Häuser waren total zerstört und abgebrannt. An manchen stand ein Kreidezeichen mit Lebenszeichen ehemaliger Bewohner.
Im Keller der Nordberstr. 22 An unserem Haus fand ich kein Zeichen.
Wir hatten einen tiefen, alten Weinkeller, der Schutz versprach mit einer Ausstiegs-Luke. Durch diese Luke bin ich in den Keller hinabgestiegen und ich war nicht allein. Bei mir war eine Freundin meines Bruders Helmut, Maria Renz. Jetzt merke ich, dass meine Erinnerungen lückenhaft sind. Wie kam es, dass sie dabei war? War es reiner Zufall? Hatte der Freund in Böckingen, bei dem ich übernachtete, sie telefonisch erreichen können? Ich weiß auch nicht mehr sicher, ob sie mit in den Keller hinabstieg. Unten fand ich zwei Leichen. Wir wohnten in der Nordbergstraße in Miete im Haus des verstorbenen Dekans Eytel, seine Witwe wurde im Rollstuhl in den Keller gebracht, bei ihr hat ihre Tochter, die Konzertsängerin Meta Sindlinger-Eytel ausgehalten. Die anderen Bewohner des Hauses haben im Feuersturm den Keller verlassen und ihr Leben vergeblich zu retten versucht. Über das Ende meiner Eltern und meiner armen Schwester, die so viel Angst hatte, weiß ich nichts. Ich weiß nicht einmal, ob mein Vater an diesem Montagabend zuhause war und ob sie miteinander starben.
Das MassengrabSpäter besuchten wir das Massengrab, wo alle diese Toten liegen, heute ein großer Friedhof.
Helmut lebt noch.Weihnachten und Silvester 1944Noch lebte mein zwei Jahre älterer Bruder Helmut. Er bekam Heimaturlaub im Dezember 1944. Es gab freundliche Menschen, die uns einluden, uns beherbergten, bei denen wir Weihnachten verbrachten. Ich weiß nicht mehr, was ich mit ihm gesprochen habe, es war eine unfassliche Zeit. Genau erinnere ich mich, dass ich mit ihm an Silvester 1944 auf dem Bahnhof in Heilbronn stand und Abschied von ihm nahm. Er musste zurück an die Front nach Oberitalien. Es kam jahrelang keine Nachricht mehr von ihm, auch keine Vermisstenmeldung, nichts. Ich ließ ihn für tot erklären um die alleinige Verfügung über das schmale Erbe zu bekommen, das meine Eltern hinterlassen hatten.
Es war ein Bausparvertrag im Wert von 30 000 Reichsmark, die nach der Währungsreform 1948 auf 3000 DM zusammenschmolzen.
Helmuts Tod und meine GefangenschaftErst nach 1950 bekam ich eine Meldung, dass Helmut Dierlamm am 20.April 1945 gefallen sei. Am selben Tag kam ich in Holzmaden auf der Schw. Alb auf dem Weg nach Kirchheim/Teck in amerikanische Kriegsgefangenschaft, am selben Tag „feierte“ Adolf Hitler im Führerbunker in Berlin seinen 56. Geburtstag. Zehn Tage später brachte er sich um.
1989 in Costermano am GardaseeIn meinem letzten Dienstjahr 1989 waren wir im April in Costermano am Gardasee. Dort liegt der drittgrößte Friedhof gefallener deutscher Soldaten in Italien. Das wussten wir bis dahin nicht. Am 20 April 1989 haben wir das gemeinsame Grab von Helmut und einem Kameraden gefunden. Im neu aufgelegten Gästebuch notierte ich auf der ersten Seite: „Heute vor 100 Jahren wurde Adolf Hitler geboren. Heute vor 44 Jahren ist mein Bruder Helmut Dierlamm noch nicht zwanzig Jahre alt gefallen.“ Bevor wir aus dem Urlaub heimfuhren, haben wir nochmals in dies Gästebuch hineingeschaut. Meine Zeilen waren mit schwarzem Filzstift unkenntlich gemacht. Darunter stand der Satz: „Für uns gibt es nur Helden.“ Und unflätige Bemerkungen.
Über meine Kriegsgefangenschaft vom 20. April bis 23. (?) Juli 1944 könnte ich noch manches erzählen, vor allem, dass es die einzige Zeit in meinem Leben war, wo ich den Hunger richtig kennen lernte. Das lasse ich jetzt. Es ist mir aber wichtig, Dir noch Gedanken vorzulegen, die mit der Leidensgeschichte unserer Familie untrennbar verbunden sind.
Der Krieg hat mich geprägtLieber Fabian, jetzt verstehst Du sicher, dass mich nicht zuletzt die Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg zum Pazifisten gemacht haben. Der zweite Weltkrieg liefert aber auch das stärkste Argument für den Krieg, mit dem sich Pazifisten dauernd auseinandersetzen müssen.
Das stärkste ArgumentDas stärkste Argument lautet: Hitler konnte nur durch den Krieg gegen Hitler besiegt werden.
In ungezählten Diskussionen wird mir dies Argument immer entgegengehalten. Tatsache ist, dass Hitler durch den Krieg gegen ihn beseitigt wurde. Sein Drittes Reich wurde vernichtet und die Möglichkeit zur Errichtung einer Demokratie in Deutschland geschaffen. Aus solchen unbestreitbaren kriegerischen Erfolgen folgert man, dass also die Ausbildung von Soldaten für den Krieg notwendig sei. Denn es gibt den verbrecherischen Krieg von Diktatoren und Tyrannen, es gibt aber auch den gerechten Krieg von demokratischen Regierungen, die gegen das „Reich des Bösen“ kämpfen. Dass es wirklich einen „gerechten“ Krieg geben könne, wurde zwar besonders von Christen oft bestritten, nichtsdestoweniger wurde er aber immer als notwendig angesehen, denn „Hitler hätte ja anders nicht besiegt werden können.“
Der Krieg gegen den Krieg ("Angriff und Verteidigung")Nun hast Du am Beispiel der Familie Dierlamm gesehen, wie dieser Krieg und Gegenkrieg beschaffen ist. Meine beiden Brüder kämpften in dem verbrecherischen Krieg für Hitler an zwei Fronten, in Russland und in Italien. Meine Eltern und meine Schwester wurden Opfer des angeblich gerechten Krieges gegen Hitler. Die Grausamkeit beider Kriege war aber die gleiche. Die Zivilbevölkerung wurde in beiden Kriegen nicht geschont, sie wurde sogar im Bombenkrieg gegen Deutschland bewusst zum strategischen Ziel gemacht. Die Bevölkerung sollte moralisch zermürbt werden, ein Ziel, das völlig verfehlt wurde weil die Deutschen trotz des Bombenkrieges bis zur Eroberung Berlins weiter gekämpft haben. War dieser Bombenkrieg etwa gerecht? Ich habe nie einen Hass gegen die Engländer und Amerikaner empfunden, die meine Eltern und meine Schwester auf grausamste Weise töteten. Denn es war mir vollkommen klar, dass dieser Bombenkrieg die Folge war von Hitlers Krieg, ja die Rache für Hitlers Krieg – es musste so kommen, wie es kam. Aber gerecht war dieser Bombenkrieg auf keinen Fall. Es ist nur das berühmte Wort Schillers wahr geworden: „Das ist der Fluch der bösen Tat [Hitlers Krieg], dass sie fortzeugend immer Böses muss gebären [den Krieg gegen Hitler].
"Aber Hitler konnte doch nicht anders besiegt werden"Doch stereotyp wird geantwortet: Ja, aber Hitler konnte nicht anders besiegt werden.
Was antworte ich auf diese Behauptung? Ich sage: wenn diese Behauptung nicht widerlegt und also der angeblich gerechte Krieg zur Abwehr des verbrecherischen Krieges immer weiter vorbereitet wird, dann bedeutet dies das sichere Ende der Menschheit. Wir waren und sind schon auf dem Weg dahin. Auch der erste Abwurf von Atombomben über Hiroshima und Nagasaki war eine böse Tat, die Böses gebären musste. Die anderen wollten die Atombomben auch haben. Die Atombomben sollten immer stärker werden. 1952 zündeten die USA die erste Wasserstoffbombe, deren Sprengkraft 500 Mal stärker war als die Plutonium-Bombe von Nagasaki. Die Sowjetunion folgte nach.
Die KubakriseGoogle : Die Kubakrise war eine äußerst ernste Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion im Jahr 1962. Auslöser war die Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba als Antwort auf die nuklearen Mittelstreckenraketen des Typs Thor- und Jupiter, welche die USA 1959 in Italien und der Türkei aufgestellt hatten. Die Kubakrise wird als Höhepunkt und gleichzeitig als Wendepunkt in der Geschichte des Kalten Krieges angesehen. Niemals zuvor war ein Atomkrieg so wahrscheinlich wie zu diesem Zeitpunkt.
Immer weitere Verbreitung von AtomwaffenImmer mehr Staaten wurden Atomwaffenbesitzer. Wer sie einmal hat, will sie nicht mehr hergeben. Die Staaten der Dritten Welt wollen sie auch haben. Mit welchem Recht will man sie ihnen verwehren, wenn man sie selbst besitzt? Heute droht ein neuer Krieg in Mittelost, weil der Iran verdächtigt wird, Atombomben zu entwickeln, was stimmen kann.
Was Kriege kostenIm Jahr 2003 begannen die USA den Krieg gegen den Irak. Als „Krieg gegen den Terror“ hat er immer noch kein Ende. Jeden Tag kostet er viele Menschenleben. Über seine [finanziellen]Kosten las ich Folgendes:
Der Irakkrieg verschlingt monatlich 8 Milliarden Dollar (der USA)
Die FAZ [Frankfurter Allgemeine Zeitung] bringt heute [15. Januar 2007]in ihrem Wirtschaftsteil (S.11) eine interessante Übersicht über die Ausgaben der USA im Irakkrieg. Bush bittet den Kongress um einen Nachtragshaushalt von 100 Milliarden. Das verdoppelt die Ausgaben im laufenden Haushaltsjahr für den Krieg in Irak und Afghanistan auf 170 Milliarden.
Der "Krieg gegen den Terrorismus" im weiteren Sinne verschlingt dieses Jahr rund 600 Milliarden Dollar.
Versorgung der Veteranen eingerechnet könnte die Gesamtrechung sich auf 2 Billionen Dollar belaufen. Das ist das Dreißigfache der Schätzung zu Beginn des Krieges.
(Pfarrer Wolfgang Wagner aus Bad Boll am 15.1.2007)
strong>Wie kann ein kommender Hitler besiegt werden?Die entscheidende Frage bleibt: Kann ein kommender Hitler nicht anders besiegt werden als durch den Krieg?
Ich gebe meine persönliche Antwort:
Die zwei Billionen Dollar, mit denen die vergebliche Abwehr des Terrorismus finanziert wird, müssen zur Herstellung gerechter Verhältnisse überall dort in der Welt eingesetzt werden, wo das Elend herrscht, wo aus dem Elend der Aufruhr hervorgeht und aus dem Aufruhr der Terror.
Meine Hoffnung für die Zukunft der EnkelgenerationLieber Fabian, auf Dich und Deine Familie, die ich Dir wünsche, kommen riesige Probleme zu. Es entbrennt weltweit ein Kampf um die Lebensgrundlagen für alle Menschen. Es besteht die große Gefahr, dass sich Menschen und Mächte mit Hilfe ihrer militärischen Überlegenheit rücksichtslos gegen die schwächeren Menschen und Mächtedurchsetzen, bis sie selbst von der Katastrophe ereilt werden. Denn das Böse muss Böses gebären.
Es besteht aber die Hoffnung, dass die Menschheit zur Vernunft kommt. Ein entscheidender Schritt der Vernunft ist es in meinen Augen, auf den trügerischen militärischen Schutz zu verzichten. Wenn die Starken die Schwachen nicht unterdrücken und vernichten, sondern ihnen aufhelfen und ihre Last tragen, gibt es Hoffnung für die Welt.
Für mich wird diese Hoffnung auch und vor allem durch den christlichen Glauben begründet und verstärkt.
Ich wünsche Dir fruchtbare Gedanken und eine gute Begründung für Deine KDV.
Dein Großvater